© 2010 Lawinenabgang in Gsies - Foto: Robert Gutwenger
© 2010 Foto: Robert Gutwenger
Die in den vergangenen Tagen wiederholten Verweise auf die derzeit hohe Lawinengefahr waren keine leeren Warnungen. Das hat sich gestern in Gsies wie in Schluderbach gezeigt. In beiden Tälern ging eine Lawine ab und riss mehrere Tourengeher mit sich. Fünf von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
Am späten Vormittag gab es Alarm in Gsies. Eine rund 25-köpfige österreichische Alpenvereinsgruppe aus der Gegend von Wien Wels war in Versell Richtung Pürglesgungge unterwegs gewesen und kurz vor dem Grat auf 2400m Höhe dabei, auf eine apere Stelle zu gelangen. Dabei gerieten stiegen die Tourengeher aber etwas zu weit nach rechts in einen verwehten Hang, wo sich eine mehrere über hundert Meter breite Lawine löste.
2,5 Meter unter Lawine
Die Schneemassen rissen fünf Mitglieder der Gruppe mit sich. Vier Tourengeher schlitterten auf der Lawine abwärts oder wurden teilverschüttet, ein 51-jähriger Tourengeher aus Wien wurde von der Lawine vollständig verschüttet.
Einem BergFührer, der am Schluss der Gruppe gegangen war, gelang es mit seinem Piepsgerät sehr schnell, den rund zweieinhalb Meter tief Verschütteten zu orten, der dann mit gemeinsamen Kräften nach ca. 13 Min Verschüttungsdauer noch vor dem Eintreffen des Rettungshubschraubers des Aiut Alpin ausgegraben werden konnte. Mit starken Unterkühlungen wurde der Mann ins Bozner Krankenhaus geflogen, konnte aber noch am selben Tag entlassen werden und die Heimreise antreten.
...(Korrigiert und ergänzt von Rudolf Sedlaczek)